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Der Flug nach Jerez de la Frontera

Mai 5, 2020 - Lesezeit: 3 Minuten

Genau genommen ging es ja schon am Vorabend des Abflugs los. Dann wurden schon der Fahrradkarton mit dem Fahrrad und das Gepäck eingecheckt , damit ich dann am darauf folgenden Morgen nur noch mit dem Handgepäck ausgestattet in den Flieger steigen muss. Das war dann auch der Moment, an dem der Fehlstart programmiert wurde und die ersten Hürden auf meiner geplanten Radreise durch Marokko aufgestellt wurden.

Der Flug nach Jerez de la Frontera hatte einen Zwischenstop mit Umsteigen in Palma auf Mallorca.  Zunächst verlief ja auch alles wie geplant, aber in Palma musste ich dann feststellen, dass der Flug nach Jerez annulliert war, da in Spanien gestreikt wurde. Das hätte die Dame vom Vorabendeincheck eigentlich merken müssen, aber da bei der Fluggesellschaft zur Zeit wohl ein kleiner Bug im Computersystem saß,  wurde eine Bordkarte gedruckt und mir ausgehändigt und alle glaubten alles ist okay. Mein Flug wurde dann auf den nächsten Tag umgebucht, an das Gepäck kam ich nicht mehr heran, da das Büro für die Gepäckverwaltung auch geschlossen war (kein Streik, die machen immer um 14 Uhr dicht.)

Nach halbstündigem Warten auf einen Bus fuhr ich dann mit einem Taxi in die Innenstadt und fand ein Hotel. Die Rechnungen werde ich der Fluggesellschaft präsentieren.

Am nächsten Tag verlief alles problemlos. Das Gepäckverwaltungsbüro hatte offen und händigte mir Fahrradkarton und Tasche aus, die ich dann nur noch quer durch den ganzen Flughafen bugsieren musste um sie dann erneut aufzugeben. Am Nachmittag ging es dann los. Da ich aber schon am Morgen die Jobs erledigt hatte, musste ich noch ein wenig Zeit überbrücken.

Zum Beginn der Dämmerung setzte dann endlich die Maschine in Jerez auf und die Gangway wurde heran gerollt. Auf dem Rollfeld stehend konnte ich beobachten, wie ein ziemlich zerknautschter Karton aus dem Flugzeug geladen wurde, den ich aber trotzdem als meinen Fahrradkarton identifizieren konnte, worauf erneut mein Herz in die Hose rutschte und ich befürchten mußte, das meine geplante Radreise mit umfangreichen Reparaturen beginnen würde.

Nachdem ich dann mein Gepäck bekam und es vor den Flughafeneingang bugsiert hatte, konnte ich dann feststellen, dass das Fahrrad die robuste Behandlung gut überstanden hatte und fing dann mit der Montage unter den kritischen Blicken zweier Gesetzeshüter und einigen Taxifahrern an. Ich durfte aber freundlicherweise die Pappe nach getaner Arbeit an Ort und Stelle direkt neben dem Eingang des Flughafens stehen lassen, zum Glück, denn eine Entsorgung derselben hätte mich in diesem Moment überfordert.

Ab da ging es dann ganz einfach. Inzwischen war es dunkel, aber mein GPS zeigte mir den Weg zu der kleinen Pension, die ich schon vorher recherchiert hatte. Die ca. 20 Km waren keine Hürde und in der Pension ein Zimmer frei. Mit WiFi, welches im Gegensatz zum Vorabend nicht bestreikt wird.

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