Die einzelnen Etappen der Fahrradreise Marokko 2013 auf der Karte.
Genau genommen ging es ja schon am Vorabend des Abflugs los. Dann wurden schon der Fahrradkarton mit dem Fahrrad und das Gepäck eingecheckt , damit ich dann am darauf folgenden Morgen nur noch mit dem Handgepäck ausgestattet in den Flieger steigen muss. Das war dann auch der Moment, an dem der Fehlstart programmiert wurde und die ersten Hürden auf meiner geplanten Radreise durch Marokko aufgestellt wurden.
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Seit nunmehr gut einer Woche bin ich auf meiner Reise mit dem Fahrrad unterwegs, mein Ziel ist Marokko. Nach einem zusätzlichen Tag in Jerez, an dem ich die Altstadt besichtigte, die, wie ich finde sehr sehenwert ist, startete ich meine erste Etappe ca. 60 Km nach Conil dela Frontera, an der Küste gelegen. Leider wollte an diesem Tag das Wetter nicht so recht mitspielen, so hatte ich nicht nur mit heftigem Gegenwind zu kämpfen, sondern auch mit häufigen starken Regenschauern. Ziemlich abgekämpft habe ich dann auf einem Campingplatz ein Bungalow gemietet, denn die Option mitten im Schlamm zu zelten, schien mir nicht erstrebenswert.
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Über seine Ankunft in Tanger 1861 schrieb der deutsche Arzt Gerhard Rohlfs:
„Zahlreiche Jollen waren gleich vorhanden, uns Passagiere aufzunehmen. Eine Jolle war bald gefunden, aber man kann auch mit diesen kleinen Fahrzeugen nicht unmittelbar ans Land kommen, sondern bedarf dazu eines Menschen, der einen heraus tragen muss. Bei sehr flachem Strande ist nämlich die Brandung so stark, dass die Boote dort nicht anlegen können. Ich mietete einen kräftigen Neger, der mich rittlinks auf seinen Schultern vom Boote aus an Land trug.“
Am 23.11.2012 legte die Fähre gegen 18:00 Uhr im Hafen von Tanger an.
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In Tanger gab es für mich erst einmal einige Dinge zu erledigen, so blieb ich 3 Tage dort, in denen ich einige Spaziergänge vor allem in der Altstadt tätigte. Anfangs war es mir schier unmöglich, mich in den verwinkelten, schmalen Gassen zu orientieren. Am besten ist es in diesem Fall, man lässt sich einfach treiben. Irgendwann erreicht man dann wieder einen Orientierungspunkt, einen Platz, einen Brunnen oder ähnliches, den man schon mal gesehen hat, wo man weiß, wie es weiter geht.
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Mein Plan bestand darin, von Rabat aus bis kurz vor Casablanca zu radeln, dort auf einem Campingplatz zu übernachten, um dann am nächsten Tag in einem Zug die Stadt in den frühen Morgenstunden zu durchqueren, um damit dem berüchtigten Stadtverkehr zu entgehen. Auf Casablanca selbst hatte ich nicht allzu viel Lust, hatte eigentlich genug von den Städten und wollte ein wenig die Natur genießen.
Aber leider machte mir mein Hinterrad wieder einen Strich durch die Rechnung.
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Viele Händler, Verwinkelt und eng, stinkend und dann wieder betörend duftend, bunt, geheimnisvoll, laut, beängstigend...
Diese und viele andere Attribute treffen auf Marrakesch zu, die Stadt, die wohl alle Klischees, die die Menschen aus der westlichen Welt von einer orientalischen Altstadt in ihrer Vorstellung haben, in sich vereint.
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Wie der geneigte Leser der vorangegangenen Berichte entnehmen konnte, hat mein Fahrrad, besser gesagt die Konstruktion meines Hinterrades, sich als nicht tauglich für eine Radreise erwiesen. Ich stand nun der Tatsache gegenüber, dass ich, in der Stadt Safi festsitzend, mich gedulden muss, bis ein Paket mit Ersatzteilen aus Deutschland für mich hier in Marokko eintrifft.
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Mon ami, bonjour, allemand?
Oui!
Deutsch good, alles klar?
Jep!
Ein Mann in der Altstadt von Essaouira, ca. mitte zwanzig, gekleidet in der mauretanischen Landestracht und mit einem indigofarbenen Tuch als Turban um den Kopf gewickelt steht vor, wie er sagt, seinem Laden und erzählt mir auf englisch, dass er vom edlen Stamme der Tuarek abstammt.
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In der letzten Dezemberwoche lud mich mein Gastgeber zu einem zweitägigen Besuch zu seiner Familie, die in den Bergen nordöstlich von Essauira lebt, ein. Mit 120 Km/h preschten wir, zusätzlich mit einer Kiste frischer Sardinen beladen, mit einem Moped über die Landstrasse. Mir war dabei nicht wohl, mein Integralhelm hatte keinerlei Polsterung, genauso gut hätte ich einen Kochtopf aufsetzen können, und schlug mir bei jeder Bodenwelle gegen den Schädel.
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Ein Paket, versendet auf dem billigsten und langsamsten Versandweg, noch dazu in der Vorweihnachtszeit und ins Ausland nach Marokko, braucht ewig. Meine Bitte dieses Paket auf dem bevorzugten Expressweg zu verschicken, wurde schlichtweg ignoriert. Stattdessen gab man sich ein wenig genervt, als ich versuchte, einen alternativen Versand anzuleiern. Nach dreieinhalb Wochen waren die dringend benötigten Bauteile zum Umbau meines Fahrrades – und daran hat sich bis zum momentanen Zeitpunkt nichts geändert – nicht eingetroffen, ich saß fest.
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Von Agadir ging es dann gute 90 Km auf der stark befahrenen N1 nach Sidi Ifni. Die ersten 70 Km ist diese Sraße noch 4 spurig. Auf den letzten 20 Km wurde die Fahrt mit dem Fahrrad heikel. Wenn kein Gegenverkehr vorhanden war, wurde ich von den Sattelschleppern und Zementlastern mit großzügigem Abstand überholt. Wenn aufgrund des Gegenverkehrs kein Platz vorhanden war, musste ich mich manchmal auf den Schotterstreifen retten. So manches Überholmanöver bereitete mir eine Gänsehaut. Ich war sehr froh, als ich in Tiznit ankam.
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Morgens brach ich in Guelmim auf Richtung Bou Izarkan, dann weiter nach Tarhjijt. Die Landschaft weist hier nun deutlich den Charakter einer Wüste auf. Die Oase Tarhjijt liegt etwa auf 600 Meter Höhe in einem Tal, das von einem kleinen Fluß durchflossen wird. Auf diesem fruchtbarem Stück Land wachsen Dattelpalmen und die Anwohner pflanzen dazu noch Gemüse an. Erreicht man nach einigen Stunden des Radelns durch sandige, teils geröllhaltige, bergige, trockene Landschaft diese grüne Oase, ein dicht bewucherten Ort, dann kann man sich kaum satt sehen.
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Schrieb ich das Akka ein kleines, verschlafenes Wüstennest ist? Da kannte ich die Oase Tissint noch nicht, nach Tata meine nächste Station am Rand der Sahara.
Die Fahrt durch die Wüste immer entlang am Rand des Gebirgszuges Djebel Bani verlief problemlos. Ich war ausgeruht und erholt und hatte an diesem Tag „gute Beine“, die mich in einer für mich seltenen Geschwindigkeit ans Ziel brachten. Gegen 14 Uhr erreichte ich den Ort. Fast niemand befand sich auf der Straße mit Ausnahme eines Mannes, der auf dem Bürgersteig ausgestreckt schlief um das nächste Sammeltaxi nicht zu verpassen.
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Zu guter Letzt erreichte ich auf meiner letzten Etappe, inzwischen sind fast drei Monate vergangen, wieder die Stadt Tanger und fand wieder in der Pension Quartier, in der ich schon beim Start meiner Radreise in Marokko übernachtete. Zu meinem Erstaunen erinnerte sich nicht nur das Personal an mich, sondern auch einige Stammgäste in dem der Pension Fuente angegliedertem Kaffee. So saß ich dann im Kreise der Leute und wurde über meine Route und meine Erlebnisse ausgefragt.
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